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AutorenbildKatharina Kaminski

Gruppenpower und der Nikolaus

Online und Offline Selbsthilfe

Melanom Info Deutschland engagiert sich nicht nur online, sondern hat mittlerweile 12 lokale Selbsthilfegruppen (plus eine in Planung in Deutschlands Süden! Infos kommen bald.... ), die YOKOs. YOKO ist japanisch und heißt "Sonnenkind" - eine ironische Anspielung auf die Hauptursache unserer Krankheit, die UV-Strahlung.

Am Jahresende veranstalten die YOKOs - wie andere Gruppen auch - Adventsfeiern, zumal diese in den letzten zwei Jahren ersatzlos gestrichen waren. Am 1. Dezember traf sich die YOKO Essen zum gemütlichen Beisammensein. Seit Mai 2018 existiert diese Gruppe und sie erfreut sich gleichbleibender Beliebtheit. Viele lustige, aber auch schwere Stunden wurden miteinander verlebt. In diesem Jahr mussten wir drei Todesfälle verkraften, zwei davon von jungen Eltern - Angelina, der Mama von dreijährigen Zwillingen und Marc, dem Papa einer 17jährigen Tochter und eines achtjährigen Sohns.


Es gibt viel zu erzählen!
Gemeinsam feiern

Umso wichtiger erschien es uns, am Jahresende beieinander zu sitzen und uns zu sehen. Wir treffen uns seit Langem im Margot von Bonin-Haus, in unmittelbarer Nähe zum Universitätsklinikum Essen. Dort gibt es zwei Räume für Selbsthilfegruppen. Obwohl der größere Raum nicht so gemütlich ist, war er diesmal genau richtig, denn fast alle Mitglieder waren gekommen. Gemeinsam deckten wir die Tische und schmückten den Raum, damit ein Hauch von adventlicher Stimmung einzog. Mitglieder, die wir lange nicht mehr gesehen hatten, standen in der Tür und alle freuten sich sehr. Angehörige von langjährigen Mitgliedern hatten sich überreden lassen, mitzukommen. Ein Mitglied ließ es sich nicht nehmen, trotz des eigenen Geburtstags dabei zu sein. Der Pizzadienst brachte leckere Pizza, mitgebrachte Getränke wurden verteilt. Es waren alle da - auch diejenigen, von denen wir uns in diesem Jahr verabschieden mussten.

Der Nikolaus, Angelinas Foto und Tommi
Der Tod ist kein Tabu

So hat unser Andy ein Bild von Angelina mitgebracht, das während unseres Treffens auf dem Tisch stand. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass der Tod in unserer Gruppe nicht tabuisiert wird, sondern dazugehört. Wir alle sind nicht an einem Schnupfen erkrankt, sondern wir haben Krebs. Wir wissen, wie schnell es gehen kann und wie rasch sich Dinge ändern. Wir kommen aus ganz unterschiedlichen Welten und unter "normalen Umständen" (Was ist schon normal?) hätten wir uns nie kennengelernt. Gestern, am 1. Dezember, saßen wir zusammen und feierten: Wieder ein Jahr vergangen, mit vielen Sorgen und Ängsten - aber auch mit so viel Mut und schönen Dingen!

Tatsächlich kam dann noch der Nikolaus. Natürlich mussten wir singen! Und er hatte sein goldenes Buch dabei, in dem über jeden etwas geschrieben stand - erstaunlicherweise nur Gutes (wir konnten es selbst kaum glauben....)! Zwei Gruppenmitglieder hatten für jede:n eine Nikolaustüte und eine Schokofigur mitgebracht, die an alle verteilt wurden. Zum guten Schluss räumten wir alle gemeinsam auf und besprachen noch, dass wir einen Workshop zum Thema "10 Tipps für Neuerkrankte" auf dem Krebstag Ruhr am 14. Januar als Gruppe moderieren wollen.

Wer hat das schon? Ein Selfie mit einem sehr netten Nikolaus

Wofür noch Zeit blieb: Ein Selfie mit dem Nikolaus! Im nächsten Jahr sehen wir uns wieder.


YOKO-Gruppen sind offen für Betroffene und Angehörige. Wo und wann wir uns treffen, erfahrt ihr hier: https://www.melanominfo.com/lokale-hilfsangebote






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