Katrin Wiemeyer
Schwarz-weiß. Der Hautkrebs und alles andere
Teil 5
Und jetzt?
Jetzt habe ich euch die Geschichte meiner Diagnose erzählt und hoffe, sie war euch nicht zu langatmig.
Gerade komme ich von einer wunderschönen ,langen Reise zurück. Ich war mit meinem Mann und unseren zwei Jüngsten in unserem alten Bus sechs Wochen in Frankreich unterwegs. Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, Rückblicken und bei mir sein.
Was haben die letzten zwei Jahre mit mir, mit uns gemacht?
In unserer Selbsthilfegruppe haben wir einen # „Umgang mit der Erkrankung“.
Immer wieder ist das ein wichtiges Thema. Wie geht man um mit seinen Ängsten? Wie verändern sich Beziehungen? Was ist wirklich wichtig im Leben?
Es gibt die einen, die so schnell wie möglich mit dem Thema abschließen wollen. Natürlich hat man diese Chance wohl nur, wenn man in einem glimpflichen Stadium ist. Dann gibt es die anderen, die feststellen, einfach weiter machen "is nich".
Zu denen gehöre ich.
Am Anfang fühlte ich mich, als hätte ich eine tickende Zeitbombe verschluckt und müsste nur darauf warten, richtig schlechte Nachrichten zu bekommen. Mein Vertrauen in meinen Körper war komplett weg, jeder Schmerz wurde neu bewertet, jedes Missempfinden wurde bedrohlich.
Irgendwann fragte mich das Admin-Team unserer Gruppe, ob ich mich engagieren wolle… ich denke heute, das war mein Weg aus der Angst.
Ich wurde wieder aktiv, erfuhr immer mehr über „unseren“ Krebs und tat etwas, das sich von tiefem Herzen richtig anfühlte. Ich half anderen, so wie mir immer wieder geholfen wurde.
Gleichzeitig begann ich, bei Instagram zu schreiben. So konnte ich teilen, was mir wichtig erschien und lernte andere kennen, die im gleichen Boot saßen.
Ich bin ehrlich, die Angst ist nicht weg…
Ich würde sagen, meine Gefühle verlaufen in Wellen.
Manchmal bin ich voller Zuversicht, 100 Jahre alt zu werden, ich fühle mich gut, bin dankbar und voller Lebenshunger. Manchmal rutsche ich aber auch noch in tiefe Löcher.