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  • AutorenbildKatrin Wiemeyer

Schwarz-weiss.Der Hautkrebs und alles andere.

Und weiter gehts...

Teil ?

Ist mir grade entfallen. So vertraut fühlt sich dieser Blog mittlerweile an.


Liebe, Sex und Krebs

Ach nee...das hieß doch Liebe, Sex und Zärtlichkeiten damals in der Bravo, oder?

Eigentlich hatte ich ein ganz anderes Thema auf dem Plan, aber Michi und Nils sprachen vor kurzem in ihrem Insta live "Hautversaut" über dieses Thema und haben mich zack zack inspiriert.

Bei den beiden ging es vor allem darum, wie es als Single ist nach und mit Krebs.

Sehr bewegend erzählten sie davon, wie schwierig es ist, sich auf eine neue Liebe einzulassen...oder auch auf ne Tüte Zweisamkeit für zwischendurch.

Der veränderte Körper, Narben und Nebenwirkungen der Therapie machen es zum Teil schwer, unbeschwert und voller Selbstbewusstsein die Hüllen und Hosen fallen zu lassen.

Und wenn es erst um was Ernstes geht, wird es richtig knifflig.

Michi sagte sowas wie: "Da kann ich doch niemanden mit rein ziehen, in diese Ängste und Unsicherheiten."

Das hat mich tief bewegt. Ein junger Mann, cooler Typ, hübsch anzusehen und sehr sympathisch überlegt, ob ihm die Liebe noch zusteht, ob er eine Frau mit seinem Rucksack belasten darf.


Schwer zu schlucken, diese Krebskröte.

Ich bin in einer ganz anderen Situation.

Bei meiner Diagnose waren mein Mann und ich seit 13 Jahren zusammen. Viele Wellen haben wir schon durchschwommen, viel Gegenwind die Stirn geboten. Ich war immer sicher, er wird an meiner Seite sein. "Wir schaffen das!" war einer seiner ersten Sätze, als ich ihm sagte, dass ich Krebs habe.

Besonders in meiner zweiten Reha hörte ich von so vielen, wie die Diagnose und ihre Folgen ihre zum Teil lang erprobten Beziehungen auf den Prüfstand gestellt haben.


Komisch...wenn man sich doch zusammen bereits so sicher ist, warum ist es dann so schwer?

Heute kann ich versuchen, das zu beantworten.

Am Anfang befindet man sich in diesem Schockzustand, man hat riesige Angst und kämpft sich durch die nötigen Behandlungen.

In dieser Zeit war mein Selbstbewusstsein quasi ein unbekanntes Wesen aus einer anderen Welt. Ich fühlte mich krank, mein Körper hatte mich betrogen und ich konnte mir nicht vorstellen, mir mal wieder Gedanken über die Wahl meiner Unterwäsche zu machen. Auch mein Mann betrachtete mich als seine geliebte aber kranke Frau, in seinen Augen sah ich nichts als Angst und Sorge. Er trug mich und unsere Kinder - oft über seine eigenen Grenzen hinaus.

In dieser Zeit empfand ich eine Nähe, die nicht in Worte passt und ich bin sehr dankbar dafür.

Irgendwann wünschte ich mir unsere Unbeschwertheit zurück, das Flirten und Necken und Lust, mal wieder genau zu überlegen, was ich anziehe.

Das war nicht so einfach. Schon im letzten Blogbeitrag habe ich viel über das neue Körpergefühl erzählt.

Ich musste mich anfreunden mit neuen Kurven, mit neuen Stellen, die zwicken können.

Wir als Paar mussten lernen, den Kopf wieder abzuschalten und uns fallen zu lassen, ohne Gedanken über Untersuchungen und Ergebnisse.

Das hat eine Weile gedauert, aber wir haben uns diesen Teil unseres "Wir" wieder geholt!

Ich möchte euch alle ermutigen, bleibt dran!


Lasst uns leben, genießen und die Liebe feiern...wir haben es verdient, wie jeder andere ohne oder mit anderem Rucksack!





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