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  • AutorenbildKatrin Wiemeyer

schwarz-weiß. Der Hautkrebs und alles andere


 

Nun ist es also soweit…Trommelwirbel…ich beginne meinen eigenen Blog.

Schon vor vielen Jahren hatte ich das Gefühl, ich würde gern schreiben.

Mein Leben als Mama hielt so viele Geschichten bereit, ich hatte den Eindruck, ich könnte ein ganzes Buch füllen. Hab ich aber nicht.

Da musste erst der Krebs kommen…

Aber der Reihe nach.


Wer bin eigentlich und warum möchte ich hier für alle, die es interessiert, schreiben?

Mein Name ist Katrin, ich bin 46 Jahre alt, Mutter von sechs Kindern, Erzieherin, verheiratet mit einer Patchfamilie und dem wundervollen Mann dazu, Hundebesitzerin und Bulli fahrende Camperin.

In meinem Leben ging es selten gradeaus.


Meine Eltern starben viel zu früh, ich wurde recht ungeplant und doch total gewollt zum ersten Mal Mutter, meine erste Ehe hielt zehn Jahre und drei Kinder lang. ich lernte meinen jetzigen Mann kennen, verliebte mich Hals über Kopf- er auch - zum Glück, und sprang mitten ins kalte Wasser. Gegen viele Widerstände und Bedenken anderer wagten wir das Abenteuer Patchfamilie. Wir bekamen zu unseren eigenen vier Kindern noch zwei gemeinsame, heirateten und machten unsere Familie mit zwei ebenfalls ungeplanten ( wen überrascht das??) Hunden komplett.

Es gab immer was zu tun, ich marschierte durch mein Leben. „Platz da- ich hab zu tun!“

Wenn mir etwas weh tat, nahm ich ne Tablette und machte weiter. Ich wurde schließlich immer irgendwo gebraucht…in der Familie, bei Freund:innen oder im Job.

Oft hörte ich den Satz „Wie du das alles immer schaffst- ich könnte das nie!“

Mein Gefühl war „Was bleibt mir übrig?“


Es muss ungefähr in der Schwangerschaft mit meiner Tochter gewesen sein, da fiel mir ein Muttermal am Bein auf, das sich verändert hatte.

“Müsste man mal mit zum Arzt“, dachte ich und machte wieder was anderes.

Kurz vor Weihnachten 2019 unterhielt ich mich mit meiner Kollegin darüber und sie vereinbarte kurzerhand online einen Termin für mich bei ihrem Hautarzt.

Danke Ilka…vielleicht hast du mir das Leben gerettet …

Der Termin sollte am 12.03.2020 sein, um 12.20 Uhr. Wundert euch nicht, ich bin mir sicher, jeder und jede, die an Krebs erkrankt ist, kann dieses Datum ganz genau erinnern, so wie das Wetter an dem Tag und was man gegessen hatte, bevor einem so schlecht werden sollte , wie noch nie im Leben…

Ich feierte Weihnachten, rutschte voller Optimismus ins neue Jahr und schaute mit langsam ansteigender Angstkurve Nachrichten, ohne mir vorstellen zu können, was „Corona“ noch mit uns allen machen würde.

Ich dachte sogar kurz darüber nach, meinen Hautarzttermin abzusagen, als die Praxis darum bat, nicht akute Termine zu verschieben. Ganz Deutschland war auf dem Weg in den ersten Corona-Lockdown.

Mein Mann bestand jedoch darauf, dass ich gehe.

So fuhr ich also am 12.03., es war ein Donnerstag, in die Praxis. Vorher hatte ich gearbeitet und um 15.00 Uhr musste ich am Kindergarten sein, um meine Tochter einzusammeln. Dachte ich.

Eine Stunde später lag ich mit zitternden Händen und einem Traubenzucker im Mund auf dem OP-Tisch und wusste, ich habe Krebs.








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