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  • AutorenbildKatrin Wiemeyer

Schwarz-weiß. Der Hautkrebs und alles andere


Teil 20


Ho, Ho, Ho!!!

Ihr Lieben, irgendwie dachte ich...wie komme ich aus dem Stressgefühl heraus?

Es liegt auf der Hand, ich sollte schreiben.

Und wer weiß, vielleicht beschere ich euch ja mit einem neuen , kleinen Blogbeitrag am heutigen Tag auch einen Moment der Ruhe... also zack zack, schnappt euch noch eine Tasse Tee oder Kaffee, ein Plätzchen dazu, den Hund oder die Katze gerufen und ab auf den Lieblingssessel oder in die kuschelige Sofaecke.

Nun dreimal tief durchatmen........und los geht die kleine Auszeit!



Morgen ist also schon Heiligabend, verrückt, wie schnell die Zeit vergeht.

Ich freue mich in diesem Jahr so richtig auf diese Tage, obwohl wir - sowieso immer- und in diesem Jahr nochmal besonders, weit weg sind von perfekt...grade rief die eine Tochter an, um zu verkünden, :"Mama, ich hab nen positiven Coronatest!"

Kurz in die Tischkante gebissen und dann das Fell geschüttelt. Wie immer ist es der Mann, der die Nerven behält und sagt, :"Natürlich kommen alle Kinder nach Hause!" Ich liebe ihn, wisst ihr ja.

Alle anderen Kinder wurden in Windeseile informiert und nun ist klar, in diesem Jahr sitzt halt Herr oder Frau Corona mit am Tisch, Platz ist in der kleinsten Hütte.

Und ganz ehrlich, bei der Husterotzesituation der letzten Woche in meiner Kita weiß ich eh nicht, wer noch alles eingeladen ist zu Weihnachten.


Das also zur Viralen Grundstimmung im Hause Wiemeyer.


Ich nehme euch ein bisschen mit in meine losen Fäden an diesem Nachmittag, ich schätze , ein paar davon tummeln sich auch in euren Köpfen am heutigen Tag. Vorausgesetzt, es ist Zeit dafür, wie jetzt.

Ich schaue um Weihnachten immer ein bisschen auf die letzten Wochen zurück, bei uns war ganz schön was los, wie eigentlich jedes Jahr zum Ende des Jahres. Krankheiten haben uns zum Anhalten gebracht, die Mutter-Kind-Kur zum durchatmen und die Arbeit zum jonglieren mit Zeitfenstern und Bedürfnissen.


Keine Sorge, zur Kur berichte ich euch noch einmal detailliert, ich muss mich da irgendwie erstmal innerlich sammeln.


Wie immer fällt mir auf, dass im Alltag die Zeit fehlt für die wichtigen Dinge oder die Dinge, die mir am wichtigsten sind. Wie immer habe ich es nicht hin gekriegt, die Waage zwischen Arbeit und Familie gut auszubalancieren, oder die zwischen den Bedürfnissen anderer und meiner eigenen.

Ich könnte jetzt hadern, mir gute Vorsätze zurecht legen, um es im neuen Jahr endlich besser zu machen, aber ehrlich?

Ich weiß, das schaffe ich eh nicht so richtig.


Also möchte ich in diesen Tagen des Jahreswechsels den Fokus auf die Annahme legen.

Puh, ein sperriges Wort und auch wieder so eine Aufgabe.

Aber ich denke, am Ende viel leichter zu erfüllen, als das Rennen hinter dem Bus mit den optimalen Lebensstrategien oder?

Habt ihr auch das Gefühl, ständig zu spät an der Haltestelle anzukommen?

Oder völlig erschöpft noch rein zu springen in den Bus, um zu merken, dass man eh nicht so richtig dazu gehört?

Weil man viel mehr schwitzt als die anderen, das falsche Outfit trägt und sich am Ende alles nicht leichter sondern schwerer anfühlt?

Ich sag euch was...

Ich nehme mir vor, im kommenden Jahr die Bushaltestelle höchstens für ein Stinkefingergraffiti zu besuchen, ich lasse den Bus davon fahren und mache es mir in meinem alten Bulli gemütlich.

Der hat ne Klapperscheibe, kommt nicht aus dem Quark und rostet hier und da...und passt wohl viel besser zu mir.


Wo wollt ihr sein im nächsten Jahr?


Fühlt ihr euch bereit für den Bus oder gehts in den alten Polo?

Aufs Rad oder in den dicken Schlitten mit Sitzheizung, weil es da einfach so schön bequem ist?

Sucht es euch aus, scheisst auf all die Vergleiche, die Ratschläge und was wir eigentlich müssten...macht die Tage zu euren...mit all ihren Macken, Schlaglöchern und Muffelecken.

Denn das ist das Leben, das echte Leben. Und auch das mit Krebs.


Woher ich diese schlaue Idee habe?


Ich glaube, sie kam mir vorgestern Abend, als ich völlig fertig aber sehr beseelt von meiner Weihnachtsfeier in der Kita nach Hause fuhr.

Wir hatten uns eine schöne Feier im Garten überlegt, mit Kerzen, besinnlichen Liedern, ein paar Plätzchen und einem wärmenden Feuer.

Der eine oder die andere hat es mitbekommen...pünktlich am Mittwoch Abend versank der Ruhrpott mit vielen anderen Orten im Land im Dauerregen. Als Sahnehäubchen gab es noch Orkanböen.

Im ersten Moment sah ich die ganze Feier davon schwimmen.

Im nächsten machte ich mit meinem tollen Team, was wir eigentlich am besten können...improvisieren.

Aus draußen wurde drinnen, statt Feuer gab es ein Bilderbuchkino, statt besinnlicher Musik eine Trommelversion vom "Stern über Bethlehem".

Als dann noch der coole Eisladen um die Ecke anrief, um uns ne Runde Eis für alle zu schenken, war nix mehr wie geplant, aber alles ganz unperfekt perfekt.

Die Kinder staunten, die Eltern lachten und alle flitzten mit roten Wangen durch den Regen nach Hause.


Auf Busse und Fahrpläne hat keiner mehr geachtet.

Keine Zeit, ein anderes Mal.

Oder eben gar nicht.


Mit dieser kleinen Geschichte aus meinem Leben ohne Balance und gute Vorsätze möchte ich euch in euer Weihnachten schicken.

Lasst es euch schmecken, trinkt einen übern Durst, zieht einfach den Rock oder die Hose mit Gummizug an.

Streitet euch mit Tante Helga, knutscht in der Kirche...was auch immer.

Nur über Politik soll man nicht reden, hat meine Oma immer gesagt.

Und die hatte eigentlich immer recht.


An die, die Sorgen und Ängste mit in diese Tage nehmen oder denen ein Verlust im Herzen steckt wie ein schmerzender Stachel, auch das ist das Leben.

Niemand muss lächeln, wenn ihr oder ihm zum Heulen ist.

Danach geht's besser und manchmal hilft eine Umarmung oder ein Glas Wein.


Ich wünsche Euch

Gesegnete Weihnachten


Wir lesen uns im neuen Jahr...ich freu mich drauf!

Eure Katrin




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