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MELANOM INFO DEUTSCHLAND - MID e.V.

Patientenorganisation für Betroffene von Hautkrebs
und deren Angehörige

Schwarz-weiß. Der Hautkrebs und alles andere

Teil 32


Du und ich und der Sommer…wir machen Liebe zu dritt…


Vielleicht kennt jemand von euch dieses Lied von…ich glaub Jeremias?!

Es ist so ein absoluter Ohrwurm, einer, den jung und alt hören und mitsingen können. Der läuft im Zimmer meines Sohnes und in meiner Küche.

Für mich verkörpert er vor allem Leichtigkeit…du und ich und der Sommer, mehr braucht es nicht und alles scheint möglich.

So habe ich den Sommer früher immer erlebt, er war für mich die Zeit des Genießens, des Draußenseins, lange auf bleiben, leckeres Essen, dass es sonst nicht gibt, Zeit für die Kinder, nicht arbeiten müssen, das Meer sehen und fühlen und das Leben eben genießen..in vollen Zügen,

die Dunkelheit kommt schon schnell genug zurück.


Auch die schönen Erinnerungen meiner Kindheit drehen sich alle um den Sommer.

Ich hatte meine intakte Familie wenig und die intensivsten Erinnerungen gehören zum Sommer. Wenn Papa dabei war, wenn die Erwachsenen entspannt und die Nächte lang waren, auch für uns Kinder.


Genau deshalb habe ich den Sommer immer geliebt. Er hätte von mir aus das ganze Jahr dauern dürfen, nur Weihnachten wäre ich bereit gewesen für vier Wochen Winter.


Seit dem Krebs ist das anders.


Da waren die ersten zwei Jahre, in denen ich völlig verunsichert war…wie sollte ich mich verhalten?

Durfte ich überhaupt noch Urlaub in der Sonne machen? Sollte ich mich besser zurückziehen, anstatt das Draußensein zu genießen?

War Eis überhaupt noch ne gute Idee und warum , verflixt nochmal, war das, was ich liebte, auf einmal mein Feind???

Ich fuhr trotzdem weiter ans Meer, war draußen, bis es dunkel wurde und aß Eis und Kräuterbaguette.

Ich kaufte mir einen großen Sonnenschirm, Flatterhosen und nen Hut. Und irgendwann trug ich auch wieder kurze Hosen. Mit reichlich Sonnencreme.

Ich holte mir ein Stück Sommerleben zurück, ein kleineres als früher, aber für mich wurde klar, ich brauche dieses Gefühl für mein Glücklichsein, meine Resilienz.

Ich veränderte dafür anderes…ich rauche nicht mehr und trinke nahezu keinen Alkohol. Ob ich damit auf der Waage auf der richtigen Seite sitze?

Keine Ahnung…


So ist der Sommer also jetzt anders ,aber auch schön.

ree

Trotzdem höre ich in den letzten Wochen dieses Lied und und habe jedes Mal das Gefühl, mir steigen Tränen in die Augen.

Warum?

Das habe ich mich unzählige Male gefragt und ich glaube, ich komme langsam dahinter.

Ich trauere.

Um die Leichtigkeit, die dieses Lied in jedem Wort verkörpert.

Wenn ich grade am Atlantik sitze und vor mich hin schaue, kann ich es nicht einfach nur genießen, obwohl ich ja genau das ganz viel tun wollte, nachdem ich wusste, für mich ist es offenbar gut ausgegangen.

Ich denke an die, denen es nicht gut geht. Ich denke an die, die sowas schönes nie mehr sehen werden.

Ich denke an die nächste Nachsorge und die Angst vorm nächsten Fatigueloch. Ich schau das alte Ehepaar unten am Strand an und frage mich, ob mein Mann und ich auch mal so aussehen werden und dann denke ich, und wenn nicht?

Meine Eltern sitzen auch seit 25 Jahren an keinem Strand auf dieser Erde mehr…

Und dann werde ich so sauer!

So sauer auf mich selbst.

Weil ich all diese Gedanken in meinem Kopf habe, weil ich das einfach nicht mehr los werde und weil alles zwar normaler geworden ist und manchmal auch einfacher aber eben nie mehr so wie früher.


Kennst du das?


Wenn nicht, freue ich mich sehr für dich!

Wenn doch, was machen wir damit?

Ehrlich, ich hab keine Antwort.

Und du wahrscheinlich auch nicht.

Ich weiß nur, gut gemeinte Ratschläge aus dem Bereich der „Jeder kann heilen- Ecke“ im Buchladen helfen mir null.

Es gibt Sachen, die helfen ein bisschen.

Aufs Meer schauen zum Beispiel.

Reden mit anderen, die auch betroffen sind.

Oder schreiben.

Sehr laut Musik hören. Ein langer Kuss.

Kinderarme um meinen Hals und frischer Waldgeruch.

Hier an meinem Kraftort riecht es immer nach einer Mischung aus Pinien und Sand und Salz vom Meer..nach Knoblauch vom draußen kochen und nach Sonnencreme.

Ist wie ne Medizin, ich wünschte , ich könnte es in Gläser packen und ein paar Menschen mitbringen, die es grade gut brauchen können.

Ich schätze, dieses Lied auf meinen Ohren hier an diesem besonderen Fleck Erde wird noch viel mit mir machen.

Vielleicht werde ich traurig, vielleicht wütend und vielleicht auch ein bisschen beschwipst von all dieser Schönheit hier.

Und ganz vielleicht fühlt es sich dann wieder leichter an.


Du und ich und der Sommer…wir machen Liebe zu dritt..


Was ich damit nu wieder sagen wollte?

Mach Liebe mit dem Sommer, mit deinen Gefühlen, deinen Menschen, dir selbst und dem, was kommt.

Denn es ist nichts richtig und nichts falsch.


Es ist dein Sommer!


Grüße zu dir, deine Katrin

 
 
 

3 Kommentare


Tara Doridy
Tara Doridy
29. Aug.

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Liebe Katrin,


Du hast eine unglaubliche Art, mit deinen Worten Bilder und ganze Filme ins Gefühlsleben zu spülen, es ist ein fantastisches Kopfkino, dass trotz verschiedenster Sorgen immer wieder Leichtigkeit einkehren lässt. Danke für den schönen Sommer, den Du uns schenkst.

Andreas Lehmann

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Doris Polke
Doris Polke
16. Juli

Liebe Kathrin ich sitze hier und in jedem deiner Sätze erkenne ich mich. Oft hat man keine Zeit darüber nach zu denken, vielleicht ist das auch gut so. Wir sollten viel mehr genießen und nicht nur im Urlaub. Ich hoffe das wir noch lange und viele genießen können.

Danke für deine Zeilen die mich immer wieder mal wach schütteln


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