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  • AutorenbildKatharina Kaminski

Studien, Austausch, Information: das erste Treffen der YOKO Sauerland im Jahr 2023

Aktualisiert: 7. März 2023

Am 25.01.2023 trafen sich zwölf Betroffene und Angehörige von Hautkrebs zum Austausch im Sauerlandcampus in Balve.


Die Mitglieder der YOKO Sauerland mit Frau Dr. Hüning (3. v. links)

Die Yoko Hautkrebs Selbsthilfe Sauerland, eine seit Februar 2022 ansässige Selbsthilfegruppe unter der Leitung von Christine Stuhldreier-Hochstein und Nicole Schwerin, lud zum ersten Treffen in diesem Jahr ein. Geladen war Fr. Dr. Hüning als Gastrednerin, die mit einem kurzweiligen Vortrag die Anwesenden in ihren Bann zog.

Begonnen wurde wie immer mit einer kurzen Vorstellungsrunde, da immer wieder auch neue Gesichter zu den regelmäßig stattfindenden Terminen dazukommen.


Neuigkeiten vom Deutschen Hautkrebskongress

Dann erläuterte Fr. Dr. Hüning anhand einiger Folien Highlights vom letzten Deutschen Hautkrebskongress in Hannover. Dabei ging es u.a. um die Entwicklung der Therapieoptionen beim schwarzen Hautkrebs, sowie um mögliche Beeinflussung der bestehenden Therapien durch Medikamente, die das Mikrobiom negativ verändern. Die Teilnehmer erfuhren von verschiedenen Studien in denen erforscht wurde, wie Medikamente wie

  • Metformin ( gängiges Mittel beim Diabetes Mellitus ),

  • Protonenpumpenhemmer, sogenannte PPI ( als Magenschutz und bei Sodbrennen das Mittel der ersten Wahl, bekannt unter Omeprazol, Pantoprazol, Esomeprazol)

  • oder auch Statine ( Medikamente zur Regulierung des Cholesterin )

die Darmschleimhaut beeinflussen und somit das Therapieansprechen der Immuntherapien negativ oder positiv beeinflussen können. Auch die Gabe von Antibiotika beeinflusste in den Studien die Wirksamkeit der Therapien. Allerdings wurde auch ganz klar kommuniziert, dass Medikamente, wenn sie denn notwendig sind, genommen werden müssen und Patienten auf keinen Fall irgendwelche Medikamente von sich aus reduzieren oder weglassen dürfen.

Von den Teilnehmern wurden immer wieder Fragen gestellt, die Fr. Dr. Hüning sehr ausführlich beantwortete.


Neoadjuvante Therapie?

Eine auch sehr interessante Studie, die Fr. Dr. Hüning im Gepäck hatte, behandelte die Frage nach dem Unterschied einer Behandlungsoption bei Patienten im Stadium IIIB bis IV, in der es darum ging, die Immuntherapie direkt zu starten ( neoadjuvant ) , oder zunächst zu operieren und dann erst zu starten ( adjuvant). Im ersten Fall wären es drei Gaben der Immuntherapie, dann das Entfernen der Metastasen und dann weitere Immuntherapie. Insgesamt waren 18 Gaben Immuntherapie in beiden Studienarmen gegeben worden, das bessere Ansprechen ( 72 %zu 49 % nach 24 Monaten) lag allerdings deutlich in dem neoadjuvanten Anwendungsschema.


Langzeitüberlebende mit Hautkrebs

Zum Ende der zweistündigen Veranstaltung gab es noch einen Ausblick auf die Bedürfnisse der Hautkrebserkrankten: da es durch die Immuntherapien und auch die zielgerichteten Therapien mehr Überlebende gibt, als noch vor Jahren, müssen diese Patienten mit den folgenden, dauerhaften Nebenwirkungen der Therapien leben lernen.

Langzeitüberlebende nach Krebs können auch viele Jahre nach der Therapie und Diagnose ihrer Erkrankung unter anhaltenden emotionalen, physischen und funktionellen Problemen und unerfüllten Bedürfnissen leiden, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Da müssen die Hilfsangebote neu sortiert und Mittel geschaffen werden, den Patienten gerecht werden zu können.


Selbsthilfegruppen wie die Yoko Sauerland sind da ein guter Anlaufpunkt, wo diese Langzeitüberlebenden Hilfe und Austausch finden.


Autorin: Christine Stuhldreier-Hochstein

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